Die Natur auf La Gomera weist viele spezialisierte Pflanzen auf. Am zentralen Bergmassiv des Garajonay scheiden sich Klima und Vegetation. Passatwolken sorgen im Norden für üppiges Grün, den trockenen Süden prägen Sukkulenten.
Etwa drei Millionen Jahre sind seit dem letzten Vulkanausbruch auf La Gomera vergangen. So veränderte sich Gomeras Gesicht im Laufe der Zeit durch Verwitterung und Erosion.
Ausgehend vom grünen Dach, dem Nationalpark Garajonay, der 11% der Insel einnimmt, bildeten sich spektakuläre Schluchten und imposante Steilhänge aus.
Viele endemische Arten
Begünstigt durch die klimatische und geographische Abgrenzung der Insel konnten sich zahlreiche Pflanzen an die speziellen Gegebenheiten anpassen und weiterentwickeln.
Diese besonderen Gewächse sind nur auf La Gomera oder auf den anderen Kanarischen Inseln zu finden.
Sie werden als endemische Pflanzen bezeichnet und lassen sich beim Wandern auf La Gomera entdecken.
Klimascheide
Klar erkennbar lässt sich die Flora in eine Nord- und Südvegetation unterscheiden.
Als Klimascheide wirkt das knapp 1500m hohe Felsmassiv im Inneren der fast kreisrunden Insel.
Üppig grüner Norden
Der Norden zeichnet sich durch gemäßigte Temperaturen und eine höhere Luftfeuchtigkeit aus.
Die Passatwolken steigen an den Hängen in Gomeras Norden auf und versorgen ihn mit Feuchtigkeit.
Der faszinierende Nationalpark liegt weite Teile des Jahres in diesem Wolkennebel. Das Blätterdach filtert die Feuchtigkeit aus den Wolken und gibt es an die Wasserspeicher der Insel ab.
So werden die Quellen, Bäche und Stauseen versorgt und das Gedeihen von Bananenstauden, Papayas, Mangos, Avocados und Orangen gesichert.
Im Inselnorden liegen auch die Los Organos, die berühmten Basaltfelsen von La Gomera.
Sukkulenten im Süden
Der sonnige Süden hingegen wird vor allem von einer trockenresistenten Vegetation dominiert. Verschiedenste Sukkulenten haben hier ihre ökologische Nische gefunden.
Hierzu gehören die Dickblatt- und Wolfsmilchgewächse.
Sie sind in der Lage, in ihren dicken Blättern und Stengeln über einen längeren Zeitraum hinweg Wasser zu speichern und sich so vor Austrocknung zu schützen.
Weniger variantenreiche Fauna
Der Atlantik wirkte seit jeher begrenzend für die Besiedlung der Insel durch Tiere.
So sind die Fledermäuse die einzigen Säugetiere, die ohne Zutun des Menschen auf La Gomera siedelten. Ziegen, Kaninchen, Ratten und Mäuse kamen als Kulturbegleiter des Menschen hinzu.
Die Wirbeltierfauna besteht großteils aus Vögeln und Reptilien, auch einige endemische Arten sind vertreten.
Viele Wirbellose auf La Gomera
Vielfältiger gestalten sich mit etwa 1000 Arten die wirbellosen Tieren. 150 davon kommen nach Auskunft des Nationalparks nur in dessen Grenzen vor, sind also endemisch und daher speziell geschützt.
Das Leben im Atlantik dagegen ist reich, beim Whale Watching etwa kann man sich auf Begegnungen mit frei lebenden Walen und Delfinen vor La Gomera freuen.
Wer die einzigartige Natur genießen möchte, kann beim Wandern vieles in aller Ruhe entdecken. Auch auf einem Ausflug mit dem Bus oder Mietwagen über die Insel La Gomera eröffnen sich schöne Ausblicke über Landschaft und Meer.
Bilder
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